Geschichte des
Ringens in Kuba
Von einer ersten Ringkampf Veranstaltung im Theater "Molino Rojo"
wird im Jahre 1909 berichtet. Seit 1933 nahmen kubanische Ringer erstmals an
internationalen Kämpfen teil. Der
kubanische Amateur Ringer Verband wurde 1948 gegründet (ACLA). Im selben Jahr
nahm Kuba zum ersten Mal an Olympischen Spielen in London, England, teil. In
dieser Zeit hatte das Ringen in Kuba noch kein internationales Niveau. Die
technische Ausbildung erfolgte nur in den Clubs und es fehlte eine definierten
Methodik und staatliche Förderung.
Nach dem Sieg der Revolution 1959 wurde der Ringkampf ab
1961 systematisch gefördert.
Ein wichtiger erster Schritt war
zweifellos Sendung die ersten Sportstudenten in die ehemalige Sowjetunion und
andere ehemalige sozialistische Länder im Jahr 1963.
Ab 1964 wurde das Ringen als Studienfach an der Hochschule
für Sport (ESEF) aufgenommen, gleichzeitig wurde an zwei Schulen für jeweils
ein Jahr Trainer ausgebildet. Auf diese Weise wurde der Ringsport in alle
Territorien Kubas verbreitet. Aus diesen Kursen entwickelten sich sich so
herausragende Trainer wie Pedro Val, Isidro Cañedo und Erick León ab. Die
E.S.E.F bildete die Grundlage des Höheren Instituts für Körperkultur und Sport
und der heutigen Universität für kubanischen Sport. Im Jahr 1965 wurde die
Zusammenarbeit der osteuropäischen Länder mit Kuba forciert. So herausragende
Persönlichkeiten wie Juri Zamatin, Jristov Marinov, Kapden Baidosov und Supian
Suvariaiev transportierten internationales Spitzenniveau in die Karibik.
1967 wurde der Ringkampf in das Programm der Nationalen
Schul Spiele integriert, wodurch ein wichtiger Schritt für die zukünftige
Entwicklung der Talente erreicht wurde. Seit 1966 ist Kuba die Nummer eins im
Ringsport im mittelamerikanischen und karibischen Raum, daran hat sich bis
heute nichts geändert. 1967 begann ein kompetitiver Austausch mit den ehemals
sozialistischen Ländern inklusive Trainingsstützpunkte und das internationale
Turnier "Cerro Pelado" wurde ins Leben gerufen. Diese Maßnahmen
bedeuteten einen wichtigen qualitativen Fortschritt für den kubanischen
Ringkampf. Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen von Mexiko im Jahr 1968
begann der internationale Lernprozess für die kubanischen Ringer. Francisco
Lebéquer, Lupe Lara und Francisco Ramos waren Protagonisten dieser Zeit.
Seit 1970 wurde der griechisch-römischen Stil
in Zusammenarbeit mit der Sowjetunion gefördert. Seit den ersten
Augenblicken nahm Pedro Val als „Professor“ an diesem Projekt teil. Pedro Val
wurde 2010 als "bester Trainer der
Welt" des griechisch-römischen Ringens vom Weltverband FILA (jetzt UWW)
ausgezeichnet.
Kuba beteiligte sich im Jahr 1972 bei den Olympischen
Spielen in München in der Art Wrestling und Morgan Barbaro erreichte einen
wichtigen Platz 5. Im Jahr 1976 waren bei den Olympischen Spielen in Montreal
fünf Athleten erstmals unter den Top 10 Diese Ergebnisse zeigen eine
Konsolidierung und ihre Perspektiven.
Im Jahr 1978 gewann Kuba die ersten Medaillen (Bronze) bei Weltmeisterschaften
durch Barbaro Morgan und Luis Ocaña.
Im Jahr 1979 wird mit Raul Cascaret erstmals ein Kubaner Jugend Weltmeister und
ein Jahr später erreicht das 18 jährige Ausnahmetalent Platz 4 bei den
Olympischen Spielen in Moskau. Zwischen 1981 und 1988 entwickelt sich Kuba zu
einer der erfolgreichsten Nationen im Ringsport. In Kuba wird ein vorbildliches
Talentsichtungs-System entwickelt. Ganze Stäbe von Wissenschaftlern und
Trainern organisieren den technischen, physischen, psychologischen und
pädagogischen Prozess zur Formung von Spitzenathleten.
1985 holt Raul Cascaret die erste Goldmedaille für Kuba und
Lateinamerika bei einer Weltmeisterschaft im Freistilringen. Diese sportliche
Leistung wiederholt der Ringer aus Santiago ein Jahr später. 1986 gewann Pedro
Roque die erste Goldmedaille bei den Juniorenweltmeisterschaften im Greco. Seit
dem Jahr 1992 zählt Kuba zur absoluten Weltspitze im Ringen. Erste Olympia
Sieger wurden Héctor Millán, in griechisch-römischen Ringen und Alejandro
Puerto im Freistil. Dazu dritte Plätze von Wilbert Sánchez und Juan Luís Maren
in griechisch-römischen, sowie Lázaro Reinoso im freien Stil. Auf diese Weise
wurde eine Erfolgsserie gestartet, in der Kuba Medaillen bisher 24 Olympia
Medaillen erringen konnte.
Bei den Olympischen Spielen1996 in Atlanta holte Filiberto
Ascuy die Goldmedaille im Leichtgewicht und wiederholte seien Triumph vier
Jahre später in Sydney im Weltergewicht.

Filiberto Ascuy zweifacher Olympiasieger.
Im weiblichen Ringkampf ist Kuba international ein
Spätstarter, aber neuerdings auf gutem Weg. Erst im Jahr 2006 trat ein
weibliches Team Kubas bei den mittelamerikanischen und karibischen Spielen in
Cartagena de Indias, Kolumbien, an. Das Ergebnis von 2 Gold-, 1 Silber- und 3
Bronzemedaillen,war ein ausgezeichneter Start ins internationale
Wettkampfgeschehen. 2009 nahm Kuba sie ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft
im weiblichen Ringkampf teil. Vidiaux Lopez erreichte 2010 mit dem 5. Platz die
beste WM Platzierung im weiblichen Ringkampf.
Von 1993 bis 2012 erreichte der
kubanische Ringkampf Verband den zweiten Platz im Medaillenspiegel bei
Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen hinter Russland. Die
erfolgreichsten Athleten waren Mijail Lopez, Yandro Quintana, Lazaro Reinoso,
Ivan Fundora, Livan Lopez Rene Montero, Yoel Romero, Alexis Rodriguez, Roberto
Monzon, Nestor Almanza, Ismael Borrero,
Yasmany Lugo, Alejandro Valdez, Youly Bonne, Geandry Garzón erhalten, Pedro
Isaac, Pablo Shorey, Reinieris Salas, Michel Batista, Andy Moreno, Wilfredo
Garcia und viele andere.
Zu den absoluten Weltstars im Ringen zählt Mijaín López
Núñez (* 20. August 1982 in Consolación del Sur, Provinz Pinar del Río). Er
ist dreifacher Olympiasieger (2008, 2012 und 2016) und fünffacher Weltmeister
(2005, 2007, 2009, 2010 und 2014) im griechisch-römischen Stil im
Schwergewicht.
Die Erfolge Kubas im Spitzensport sind umso beachtenswerter,
wenn man bedenkt dass,
die Karibikinsel lediglich 11 Miollionen Einwohner hat und
unter wirtschaftlichen Problemen leidet.
Kubanische Trainer zählen, dank ihrer hervorragenden
Ausbildung, zu den besten Trainern der Welt. Vom Ringerweltverband wurden Pedro
Val, Filiberto Delgado und Gustavo Rolle ausgezeichnet. Mittlerweile arbeiten
kubanische Ringerexperten in fast allen süd- und mittelamerikanischen Ländern
als Nationaltrainer wie zum Beispiel
Nestor Almanza (Chile), Eduardo Garcia, Orlando Hernandez (Kolumbien), Erik
Leon (Argentinien), Jorge Gonzales
(Ecuador) oderPedro Garcia und Angel Torres Aldama (Brasilien).
12 / 2017
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