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Großbritannien


 

 

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland (United Kingdom) ist ein auf den Britischen Inseln vor der Nordwestküste Kontinentaleuropas gelegener europäischer Staat. Im deutschen Sprachgebrauch wird er auch vereinfacht als Großbritannien oder lediglich als England bezeichnet. Großbritannien ist jedoch streng genommen die geographische Bezeichnung nur für die Hauptinsel der Britischen Inseln.

Der größte Inselstaat Europas ist eine Union aus den Landesteilen England, Wales, Schottland und Nordirland. Das Vereinigte Königreich besitzt internationalen Einfluss aufgrund des weit verbreiteten Gebrauchs der englischen Sprache unter anderem als Verkehrssprache in den Staaten des Commonwealth of Nations. Als parlamentarische Monarchie unterhält das Vereinigte Königreich ferner Beziehungen zu 15 Commonwealth Realms, deren Staatsoberhaupt der britische Monarch ist. Darüber hinaus bestehen 14 Überseegebiete.

Mit rund 65,1 Millionen Einwohnern ist es der drittbevölkerungsreichste Staat der Europäischen Union. Mit einem Referendum am 23. Juni 2016 wurde der Austrittsprozess aus der Europäischen Union in Gang gesetzt.

Sport im Vereinigten Königreich

Sport spielt eine bedeutende Rolle im Vereinigten Königreich. Bei den einzelnen Sportarten sind jedoch teilweise deutliche regionale und soziale Unterschiede zu erkennen. In weiten Teilen der englischen und schottischen eher unteren sozialen Schichten („Working Class“) ist Fußball mit deutlichem Abstand die beliebteste Mannschaftssportart, wohingegen in Wales und in mittleren und höheren sozialen Schichten („Upper Class“) Englands und Schottlands Rugby Union (Fünfzehner-Rugby) meist der Mannschaftssport Nummer eins ist. In den traditionellen Industriestädten Nordenglands ist zudem die Variante Rugby League (Dreizehner-Rugby) sehr populär. Cricket ist wie Rugby Union ein eher sozial „elitärerer“ Sport.Gerade wenn man auf die Zuschauerränge eines Rugby-Union- und eines Fußballspiels beispielsweise der englischen Nationalmannschaften schaut, erkennt man heute deutliche Unterschiede im Klientel. Gewalt unter und durch Fans war lange im englischen Fußball ein enormes Problem, hat im Rugby jedoch nie eine Rolle gespielt.

Bedeutende Einzelsportarten sind Leichtathletik, Fechten, Darts, Golf, Motorsport und Pferderennen. Das Regelwerk vieler bedeutender Sportarten entwickelte sich im Vereinigten Königreich. Dazu gehören unter anderem Fußball, Tennis, Squash, Golf, Boxen, Rugby, Cricket, Snooker, Billard, Badminton und Curling.

Die vier Landesteile besitzen in den meisten Mannschaftssportarten getrennte Nationalmannschaften. Zu den Olympischen Spielen werden aber gemeinsame Mannschaften aller vier „home nations“ entsandt (nicht jedoch zu den Commonwealth Games). Diese starten formell unter der Bezeichnung „Great Britain and Northern Ireland“, was jedoch üblicherweise zu „Great Britain“ verkürzt wird. Vereinsmeisterschaften werden in den meisten Mannschaftssportarten ebenfalls getrennt durchgeführt; „britische“ Meisterschaften sind deshalb eher selten. Wintersport ist nicht weit verbreitet, da trotz der Lage in den hohen nördlichen Breitengraden nur in wenigen Regionen genügend Schnee fällt.

Zu den bekanntesten Sportanlässen gehören neben den Fußballmeisterschaften die Wimbledon Championships (Tennis), The Ashes (Cricket), das Six-Nations-Turnier (Rugby Union), der London-Marathon (Leichtathletik), die Open Championship (Golf), der Große Preis von Großbritannien (Formel 1), der Motorrad-Grand-Prix, der Speedway-WM-Grand-Prix von Großbritannien, das Boat Race (Rudern) und Royal Ascot (Pferderennen). Darüber hinaus war London dreimal Austragungsort Olympischer Spiele (1908, 1948 und 2012

 

 

Ringen in Grossbritannien

 

Ringen wird in Grossbritannien als „Wrestling“ bezeichnet und der nationale Ringerverband nennt sich „British Wrestling Asociation (BWA)“. Das olympische Ringen ist im Vereinigten Königreich nur eine Randsportart. Der Verband hat seinen Sitz in Salford bei Manchester, wo auch die „British Wrestling Academy“ beheimatet ist. Im britischen Ringerverband haben sich ca. 50 Vereine mit ungefähr 1500 Mitgliedern zusammengeschlossen.

 
Olga
Butkevych (rechts) war 2012 Großbritanniens einzige Teilnehmerin bei den Olympischen Spielen in London.



Internationale Situation

Der britische Ringerverband hat nur wenige internationale Erfolge aufzuweisen. In  olympischen Anfangsjahren konnten britische Ringer noch zahlreiche Medaillen ergattern.

Bei den Olympischen Spielen 1912 in London erreichten die Briten 11 Medaillen im Ringen darunter 3 mal Gold durch: George de Relwyskow, Stanley Bacon und Con O´Kelly. 1920 gab es 2 Bronzemedaillen, auch 1924, 1928 und 1952 reichte es jeweils noch zu einer Bronzemedaille. Danach war lange Jahre für die Briten international nicht mehr zu holen, da vor allem Osteuropäische Nationen die Weltspitze dominierten. Eine Ausnahme war im Jahre 1984 Noel Loban, welcher im Freistil Halbschwergewicht (bis 90Kg) Bronze erringen konnte.

Die Welklasseleistungen Lobans waren nur deshalb möglich, weil Loban in den USA aufwuchs, dort zum Spitzensportler geformt wurde. Jeweils zwei Bronzemedaillen auf Europameisterschaften und einmal WM Bronze gelang der eingebürgerten Ukrainerin Olga Butkevych. Bei den Olympischen Spielen 2012 im heimischen London kam Butkevych nur auf Rang 11. Die ebenfalls aus der Ukraine stammende Yana Stadnik-Rattigan konnte zwei Bronzmedaillen auf den Europameisterschaften für Grossbritannien holen. Als großer Erfolg ist der dritte Platz von George Ramm aus Bolton (Sharpless Wrestling Club) bei den Junioren Europameisterschaften 2016 zu bewerten. Ramm zeigte dass auch aus Grossbritannien ehrgeizige Sportler im Ringsport international nach vorne kommen können. Auf den Weltmeisterschaften traten für Grossbritannien Leon Rattigan, Yana Stadnik-Rattigan, Craig McKenna, Chloe Spiteri und Charlie Bowling die letzten Jahre an, ohne jedoch in Medaillennähe zu kommen.

 

 
George Ramm aus Bolton  ist derzeit das hoffungsvollste Ringertalent Großbritanniens.
3. Platz Junioren Europameisterschaft 2016 Freistil bis 60Kg.

 

 

 

Nationale Situation

 

Das olympische Ringen ist im Vereinigten Königreich nur eine Randsportart. Im britischen Ringerverband haben sich ca. 50 Vereine mit ungefähr 1500 Mitgliedern zusammengeschlossen. Das technische Niveau des Ringens in Grossbritannien ist im Vergleich zu osteuropäischen Nationen niedrig. Vor den Olympischen Spielen 2012 in London wurden einige ukrainische Ringer und Trainer ins Land geholt, welche für eine Anhebung des Niveaus sorgten. In Grossbritannien haben sich auch viele Migranten aus Indien, Iran, Afghanistan und Osteuropa angesiedelt. In diesen Ländern hat der Ringsport einen hohen Stellenwert und manche Ringervereine in Grossbritannien werden von Einwanderern dominiert. In Salford bei Manchester befindet sich die „British Wrestling Academy“. Die beiden Ukrainer Anatolii Kharytoniuk (Vizeweltmeister 1975) und  Nikolei Kornieiev geben ihre internationalen Erfahrungen nun als Britischer Nationaltrainer weiter.

 
Leon Rattigan (rechts) gewann Bronze bei den Commonwaelth Spielen 2010 bis 90Kg Freistil.




Bekannte Ringer Großbritanniens

 

Noel Loban

Noel Loban wurde in Wimbledon als Sohn aus Westindien eingewanderter Eltern geboren. Kurz nach seiner Geburt zog er mit seinen Eltern nach Long Island, New York, wo Noel Loban aufwuchs. Mit dem Ringen hatte Noel Loban schon auf der Highschool begonnen, das er an den Universitäten fortsetzte. 1977 gewann der die NCAA- (= US-amerikanischer Hochschul-Sportverband) Juniorenmeisterschaft im Freistilringen und 1980 wurde der NCAA-Champion der Vereinigten Staaten im Halbschwergewicht. In den folgenden Jahren startete Noel Loban als englischer Staatsbürger bei mehreren internationalen Meisterschaften für dieses Land. Der größte Erfolg, den er dabei erzielte, war der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Er erzielte dort fünf Siege und gewann u.a. auch über den deutschen Meister Bodo Lukowski aus Witten, verpasste aber durch eine Niederlage gegen den Japaner Akira Ōta den Einzug in das Finale. 1988 erzielte Noel Loban mit dem Gewinn des Vize-Europameistertitels in Manchester einen weiteren großen Erfolg. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul musste sich Noel Loban mit dem 7. Platz zufriedengeben. Noel Loban gewann auch zweimal, 1986 und 1994 das Ringerturnier bei den Commonwealth Games und einmal, 1977, das Turnier bei den Commonwealth-Meisterschaften. Noel Loban war auch in der Bundesrepublik Deutschland als Ringer sehr gut bekannt, weil er dort jahrelang in der Bundesliga für den KSV Wiesental rang. Nach dem Ende seiner Ringerlaufbahn ging Noel Loban in die USA zurück. Er ist seither als Ringertrainer und Sport-Instructor tätig. Seit 2006 lebt er in Raleigh/North Carolina und betreibt dort eine „Combat Sports Academy“.

Kenneth Alan „Ken“ Richmond wuchs in London auf. Als Jugendlicher arbeitete er, um Geld zu verdienen, in Ranks Pinewood Studios in London und bekam 1944 sogar eine kleine Filmrolle in dem Film „Henry V.“. Später arbeitete er auf einer Werft und machte dabei auch eine Reise in die Antarktis mit. Ende der 1940er-Jahre begann er an einer Judo-Schule mit Judo, wechselte aber bald zum Ringen. Mit einer Größe von 1,90 m und einem Gewicht von 120 kg war er ein prächtiger Schwergewichtler. Schon 1950 rang er international und gewann 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki die Bronzemedaille im Schwergewicht, Freistil. 1956 hätte er diesen Erfolg beinahe wiederholt, musste aber mit dem undankbaren 4. Platz vorliebnehmen. Ken Richmond hatte den Kontakt zu Rank-Film nie verloren und wirkte 1950 und 1954 in weiteren Filmen mit. 1955 schlug er für den Vorspann der J.-Arthur-Rank Filme einen großen Gong und wurde als Gongman zum „Symbol“ der Rank-Filme. Mit Sicherheit war er in jenen Jahren einer der weltweit am meisten gesehenen „Schauspieler“ in den Lichtspielhäusern.In Südengland hatte er das Windsurfing entdeckt, das er bis ins hohe Alter betrieb.

Olga Butkevych (geb.1986) ist eine in der Ukraine geborene britische Ringerin. Butkevych wurde von Nikolei Kornieiev, den ukrainisch stämmigen Ringertrainer als Sparringspartner ins Vereinigte Königreich geholt. Nach ihrer Einbürgerung ging Sie erfolgreich für die britische Ringernationalmannschaft einige Jahre an den Start  Ihre größten Erfolge waren jeweils eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften und den Weltmeisterschaften. Sie war Grossbritanniens einzige Teilnehmerin im Ringen bei den Olympischen Spielen 2012 in London..

 

 

Provinzverbände & Clubs

Scottland                 5  Clubs                     
Northern Ireland        8  Clubs
Wales                      5  C
lubs
England North           12 Clubs
England Midlands       12 Clubs
England South          11 Clubs

Total                          53 Clubs

 


Beste Ringerclubs in Großbritannien

 

The British Wrestling Academy                                  Salford, Manchester
West London Wrestling Club                                     West London, Southall
Bolton Wrestling Club                                              Bolton
Legion Wrestling Club                                              London
Aspull Warriors Wrestling Club                                   Aspull, Wigan
Sharpless Wrestling Club                                          Bolton
Middleton & Wirksworth Wrestling Club                        Middleton by Wirksworth

Manchester Youth Club Wrestling                               Manchester
Slough Wrestling Club                                              Slough (West of London)
V Wrestling Club                                                     Oldmeldrum, Scottland

Brondesbury College Wrestling Club                             London

 
Clubliste Großbritannien

 

Verband

The British Wrestling Association Limited
The British Wrestling Academy
41 Great Clowes Street
Salford, Greater Manchester M7 1RQ
Registered in England & Wales. Company No: 04190868
Tel: +44 (0)161 835 2112

Homepage

http://www.britishwrestling.org/


08/2017

 




 

 
 




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