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Kanderner Ringer auf Wrestling-Tour

Weiler Zeitung, 03.07.2015 23:00 Uhr

 




Von Jutta Schütz

Kandern. Neun Sportler der Kanderner Ringerjugend zwischen 13 und 19 Jahren sowie sechs Betreuer, darunter zwei Aktivringer, haben eine einmalige Erfahrung gemacht: Sie reisten in den Pfingstferien in die USA und trainierten dort mit amerikanischen Jugendlichen – nebenbei wurden Kontakte geknüpft; und natürlich stand auch Spaß und „Sightseeing“ auf dem Programm. Jetzt wurde Bilanz gezogen – und eine Gegeneinladung an die Amerikaner ausgesprochen.

In die USA zu fliegen sei etwas wirklich Besonderes für die Sportler gewesen, meint Franziska Heimann als Leiterin der Jugendabteilung, die mit ihrem Mann und dem Jugendtrainer Oliver Heimann mit zur Gruppe gehörte. Auch sonst bietet die Ringerabteilung ihrer Jugend aufwendige Ausflüg: So ging es bereits viermal zum Segeln, die letzte große Reise führte 2003 nach Estland. Und jetzt eben die Vereinigten Staaten.

Möglich wurde das durch Kontakte zum Wrestling Trainer Richard Pollock, der als Lehrer bei der Black Forest Academy in Kandern arbeitete und die Kanderner Ringer in der Zeit, in der er in Deutschland war, als Co-Trainer unterstützte. Pollock lebt jetzt wieder in den USA und lud die Ringerjugend ein. Diese war hellauf begeistert – in den vergangenen Monaten wurden Spenden gesammelt, um den „etwas teureren Ausflug“, so die Heimanns, „zu finanzieren“.

Mehr Krafteinsatz beim Wrestling

„Richard und seine Frau waren auch die, die den ganzen zweiwöchigen Aufenthalt super organisiert hatten, einschließlich der Kontakte zu den Gastfamilien und der Ausflüge“, freut sich Franziska Heimann.

Die Kanderner Ringer hatten sich darauf eingestellt, dass sie es trainingsmäßig mit Wrestlingeinheiten zu tun bekommen. Das in den USA populäre Wrestling und das eher klassische deutsche Freistilringen sind sich nicht unähnlich. Wrestling erfordert aber zum Beispiel mehr Krafteinsatz.

Die Kanderner waren gleich am ersten Tag ihres Aufenthalts in Washington D.C. und erlebten den Memorial Day, einen der großen amerikanischen Feiertage, mit. In Lynchburg, einer 63 000-Einwohner-Stadt am Fuß der Blue Ridge Mountains in Virginia, trafen die Ringer auf ihre „Sparringspartner“ und die Gastfamilien.

Morgens und abends wurde mit amerikanischen Jugendlichen im gleichen Alter trainiert, nebenbei gab es Ausflüge in die Berge und Barbecues. Auch in Lynchburg wurde den deutschen Besuchern amerikanische Geschichte nähergebracht – im nahe gelegenen Appomatox besichtigten die Kanderner den Ort der letzten Bürgerkriegs-Schlacht der Südstaaten-Armee gegen die überlegenen Streitkräfte der Nordstaaten.

Training mit den „Blauen Dämonen“

Nach vier Tagen ging es weiter ins zwei Stunden entfernte Christiansburg. Auch dort wurden die Kanderner wieder von Gastfamilien begrüßt – und dort trainierte man in einer professionellen Wrestling-Halle beim Blue Daemon Club. „Der Club ist seit 14 Jahren der ‚State Champion‘, da hat uns echt was erwartet“, berichtet die Jugendleiterin.

Zum Abschluss der Reise lud Richard Pollock die Kanderner nach North Carolina in sein Strandhaus an denTop Sail Beach ein. Und auch hier hatte der Amerikaner alle Nachbarn für die Unterbringung der deutschen Freunde mobilisiert. „Wir konnten dort schwimmen, Kajak und Rollschuh fahren – es war toll“, sagt Heimann.

Die Kanderner Ringer wollen sich unbedingt bei den „supernetten Amis“ revanchieren und die Gastgeber in die Töpferstadt eingeladen. „Es sieht so aus, dass wir vielleicht schon 2016 Besuch aus den Staaten bekommen“, freut sich Heimann.


03  /  2016





 



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