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Namibia


 

 


Namibia ist ein Staat im südlichen Afrika zwischen Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem Atlantischen Ozean. Der Name des Staates leitet sich von der Wüste Namib ab, die den gesamten Küstenraum des Landes einnimmt. Er wurde bei der Unabhängigkeit als neutrale Bezeichnung gewählt, um keines der vielen namibischen Völker zu benachteiligen.

Das Gebiet des heutigen Namibia wurde im Jahre 1884 ein deutsches Schutzgebiet und blieb bis zum Ende des Ersten Weltkrieges eine deutsche Kolonie. 1920 stellte der Völkerbund Namibia unter südafrikanisches Mandat – faktisch als südafrikanische Kolonie –, das seine eigenen Gesetze, wie die zur Apartheid, in Namibia einführte.
Namibia erlangte am 21. März 1990 die Unabhängigkeit von Südafrika. Die Hauptstadt und größte Stadt Namibias ist Windhoek. Namibia ist aufgrund des großen Flächenanteils der Namib-Wüste nur sehr dünn besiedelt. Das Land hat etwa 2,1 Millionen Einwohner. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der internationalen Armutsgrenze.

Von 1884 bis 1915 war Deutsch Amtssprache in Deutsch-Südwestafrika und bis zur Unabhängigkeit des Landes von Südafrika 1990 waren de jure Afrikaans, Deutsch und Englisch gleichberechtigte Amtssprachen. Seit 1990 wurde Englisch zur alleinigen Amtssprache erhoben. Deutsch ist die Muttersprache von 0,9 Prozent (etwa 20.000) der Bevölkerung und Zweitsprache eines Großteils der weißen Einwohner sowie eines kleinen Teils der schwarzen Bevölkerung (etwa 80.000). Im täglichen Leben ist Deutsch eine wichtige Verkehrssprache vor allem in der Wirtschaft und dem Tourismus.

Obwohl Englisch nur von 3,7 Prozent der Bevölkerung als Muttersprache zu Hause gesprochen wird, hat sich der Anteil derer, die fließend Englisch sprechen können, in den Jahren seit der Unabhängigkeit drastisch erhöht. Das ist vor allem auf den konsequenten Gebrauch des Englischen in Schulen, Ämtern und Medien zurückzuführen. Namibia hat eines der besten medizinischen Systeme des afrikanischen Kontinents.


Windhoek (deutsch auch Windhuk) ist die Hauptstadt Namibias sowie das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes.

Die Stadt liegt im Windhoeker Becken, dem annähernd geographischen Mittelpunkt des Landes, eingefasst zwischen den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden. 1840 wurde Windhoek erstmals urkundlich erwähnt und 1890 als moderne Stadt gegründet. 2011 hatte es 322.500 Einwohner, bei einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von etwa 4,5 Prozent.

 
Der Sossusvlei.

Tourismus in Namibia

Namibia bietet vielfältige Möglichkeiten, einen Besuch des Landes abwechslungsreich zu gestalten. Neben dem Standardprogramm einer Safari im Etosha Nationalpark sind, astronomische Beobachtungen, Wassersport an der Atlantikküste oder die Jagd auf privaten Jagdfarmen nur einige der möglichen Aktivitäten. Namibia kann neben geführten Rundreisen auch sehr gut auf Selbstfahrertouren im eigenen Mietwagen erkundet werden.

In der Wüste wird Quadbiken oder auch Snowboardfahren angeboten. Der Fishriver-Canyon kann auf Trekking-Touren durchwandert werden. Intensive Farben, eine vielfältige Arten- und Pflanzenwelt sowie die außergewöhnliche Mischung aus afrikanischer Kultur und europäischen Einflüssen machen eine Reise nach Namibia unvergesslich.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen:

  • Naturschutzgebiete, wie zum Beispiel der Etoscha-Nationalpark
  • Ramsar-Gebiete
  • Städte wie Windhoek und Swakopmund
  • Nationalen Denkmäler wie unter anderem die Christuskirche und das Reiterdenkmal
  • Wüsten-Landschaften wie die Naukluft, Dünen des Sossusvlei, die Namib und Kalahari, der Fischfluss-Canyon
  • Burgen und Festungen wie die Heinitzburg

Von Deutschland aus ist Namibia per Flug mehrmals wöchentlich mit Air Namibia und LTU direkt zu erreichen. Alternativ bieten zahlreiche Fluggesellschaften Verbindungen über Kapstadt und Johannesburg an.

 

Sport in Namibia

Das dünn besiedelte Namibia ist, mit nur 2 Millionen Einwohnern, generell sportlich nicht stark entwickelt. Die beliebtesten Sportarten in Namibia sind Rugby und Fußball. Unter den deutschen Namibiern ist Inlinehockey und Faustball verbreitet, unter den Afrikaanssprechenden vor allem auch Jukskei.

Der nationale Rugbyverband Namibia Rugby Union wurde im März 1990, im Jahr der Unabhängigkeit, gegründet. Die Nationalmannschaft ist eine der besten Afrikas und qualifiziert sich häufig für die Weltmeisterschaft als eine von zwei afrikanischen Mannschaften. Sie ist zudem zweifacher Afrikameister und zweimaliger Vizeafrikameister.

Der nationale Fußballverband Namibia Football Association wurde ebenfalls 1990 gegründet. In der höchsten Spielklasse, der Namibia Premier League, treten 16 Mannschaften gegeneinander an. Die Nationalmannschaft gehört in Afrika zum Mittelfeld und konnte sich 1998 und 2008 für die Afrikameisterschaft qualifizieren.

Einer der weltweit bekanntesten namibischen Sportler ist Frank Fredericks, Leichtathlet über 100 und 200 Meter-Distanzen und mehrfacher Medaillengewinner bei Olympischen Spielen. Zudem erlangte Collin Benjamin als mehrjähriger Spieler beim Hamburger SV in Deutschland größere Bekanntheit. Außerdem hat Namibia eine Faustballnationalmannschaft und richtete 1995 die Faustball-Weltmeisterschaft aus.


                                                        Für Namibia auf internationalen Matten unterwegs: Sam Shilimela links (rot)       und Jason Afrikaner rechts (blau)


Ringen in Namibia

Ringen wird in Namibia offiziell als Wrestling bezeichnet. Es wird aber auch die afrikaanische (Stoei) oder deutsche die Bezeichnung Ringen verwendet. Der Verband hat seinen Sitz in der Hauptstadt Windhuk und nennt sich Namibia Wrestling Federation. Das dünn besiedelte Namibia ist, mit nur 2 Millionen Einwohnern, generell sportlich nicht stark entwickelt. Im ganzen Land gab es 2015 nur 5 Ringer Vereine. Der älteste Ringerverein existiert seit der deutschen Kolonialzeit und heisst: „Ringer Club alte Feste Windhuk“.

 

 

Internationale Situation

Den größten Ringer Erfolg für Namibia erreichte bei den Weltmeisterschaften 2003 in New York Nico Jacobs mit seinem sensationellen 6. Platz unter 36 Teilnehmern in Freistil Halbschwergewicht. Nico Jacobs war auch Namibias erster Olympiateilnehmer 2004 in Athen. Außerdem erkämpfte sich Jacobs auch mehrere Medaillen bei den Afrika Meisterschaften. Während seines Studiums in Canada, trainierte Jacobs im University Wrestling Club Calgary unter Coach Leigh Vierling, wo diese Leistungen überhaupt erst möglich wurden.

Naatele Sem Shilimela war der zweite Olympiateilnehmer Namibias und durfte bei den Olympischen Spielen 2012 in London bei der Eröffnungsfeier für sein Land mit der Nationalflagge einmarschieren. Shilimelas bisher größter Erfolg ist Platz drei bei den Afrika Meisterschaften 2012 bis 55 Kg Freistil. Shilimelas Stammverein ist der „After Scool Wrestling Club“ in Windhoek, aber hauptsächlich trainiert er im Trainingscenter des Ringer Weltverbandes in Thies/Senegal unter Profibedingungen. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Las Vegas/USA konnte Namibia drei Teilnehmer stellen. Angula Shikongo (gewann Bronze bei den African Wrestling Championships), Lukas Thomas und Jason Afrikaner sind neben Shilimela die derzeitigen internationalen Ringer Namibias.

 

Nationale Situation

Bis 1990 war Namibia ja südafrikanisch verwaltet und an das sportliche System Südafrikas gebunden und somit von 1971 bis 1990 wegen der Apartheidspolitik von internationalen Kämpfen ausgeschlossen. Seit der Unabhängigkeit wurden eigene Strukturen aufgebaut. In den meisten Sportarten, wie auch beim Ringen, ist in Namibia die interne Konkurrenz aufgrund der geringen Landesbevölkerung gering. Das Ringen in Namibia mit seinen Vereinen ist von einem ständigen auf und ab geprägt. Folgende Vereine traten in den letzten Jahren in Erscheinung. Alte Feste, NDF, Windhoek Wrestling Club, Windhoek Wanderers und Gymnasium Windhoek (alle in Windhoek), OSG Otjiwarongo, Spartan Okahandja und Swakopmund. Nicht alle dieser Clubs konnten sich halten. 2015 existierten noch fünf Clubs:

Derzeit existieren, After-school Wrestling Club, Usakos Wrestling Club, Alte Feste Wrestling Club, Otjiwarongo Wrestling Club und Windhoek Afrikaanse Privaat Skool Wrestling Club (WAP).
Der kubanische Trainer Luis Forcelledo Paz konnte beim „After School Center Wrestling Club“ neue Akzente setzen. Der Club aus Khomasdal (Vorort von Windhoek) hat den Traditionsclub „Alte Feste“ mittlerweile leistungsmäßig überholt. Der internationale Austausch ist im südlichen Afrika schwierig, aber die Ringer aus Botswana und Südafrika besuchen sich auf Turnieren gegenseitig.


 
In der Nachwuchsförderung verfolgt der namibianische Ringerverband ehrgeizige Ziele.


Ringer Entwicklungsprogramm

Ein sehr ehrgeiziges Programm zur Entwicklung des Ringsportes verfolgt der Namibische Ringerverband mit seinem Präsidenten Lukas Maree. Bis März 2016 sollen 8 neue Ringerclubs in Stampriet (Elnatan), Rehoboth, Swakopmund, Otjiwarongo, Okahandja, Oshakati und Outjo entstehen. Für 2017 sind weitere acht neue Clubs angedacht mit dem Ziel bis 2017, 40 Clubs am laufen zu haben. Namibische Trainer erhielten in den USA eine Trainerausbildung, welche vom Olympischen Komitee, US Olympic Committee und der University of Delaware gefördert wurde. Ob die Ziele des Verbandspräsidenten Maree realistisch sind wird sich zeigen.

 

 

 

Namibia Wrestling Federation: Präsindent Lukas Maree

Phone     +264 81 845 5236


P.O.Box 6956, Ausspannplatz, Windhoek, Namibia

 

 
 

02  /  2016



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