Person-Athlet-Renteria



Jackeline Renteria


 

Jackeline Renteria ist eine kolumbianische Ringerin. Mit zwei olympischen Medallien ist Sie die erfolgreichste Ringerin Südamerikas. Ebenfalls gilt Sie als die erfolgreichste Sportlerin Kolumbiens. Nur Helmut Bellingrodt gelang es im Schiesssport ebenfalls zwei olympische Medallien für Kolumbien zu erreichen.

Jackeline Renteria Castillo wurde am 23.02.1986 in Cali, Kolumbien geboren. Sie wuchs unter armen Verhältnissen im Problemviertel Siloé auf. Im Jahr 2000 kam Jackeline Renteria zum Ringsport. Ihr Talent wurde von Trainer Victor Hugo Capacho, welcher einen Ringerclub im Coliseo del Pueblo betreibt,  entdeckt.

 Erste Internationale Erfolge:

Im Jahr 2004 erreichte Sie bei den Pan American Championships Bronze im Juniorenbereich in der Gewichtklasse bis 55 Kg. Ein Jahr später erkämpfte Sie trotz ihrer erst 19 Jahre den Titel bei den Erwachsenen. Bei den Junioren Weltmeisterschaften 2006 in Guatemala wurde Sie bis 59Kg Vizeweltmeisterin. Ihre nationale Konkurrentin Sandra Roa aus Bogota wurde bis 55Kg Weltmeisterin. Im Jahr 2007 tauschten die beiden Athletinnen die Gewichtsklassen und Jackeline Renteria gewann die Pan American Championships sowie die Pan American Games. Bei den Weltmeisterschaften in Baku, Aserbaischan gelang ihr Platz Sieben. Die Olympia Norm war damit erreicht.

Olympische Spiele in Peking 2008

Jackeline Renteria startete in der Gewichtsklasse bis 55Kg mit einem technisch Überlegenen Punktsieg über Amri Marwa aus Tunesien. Die US Amerikanerin Marcie van Duisen wurde von der Kolumbianerin mit 12:5 ausgepunktet. Im Halbfinale riskierte Sie jedoch zuviel gegen die Chinesin Li Xu und wurde nach dreieinhalb Minuten ausgekontert und geschultert. Im Kampf um Bronze legte Sie die Rumänin Ana Maria Paval im Bodenkampf auf die Schultern. Ihre Medaillie war die 11. in der kolumbianischen Olympia Historie und die zweite der Spiele von Peking. Nach diesem sensationellen Erfolg war die Medienpräsenz in Kolumbien natürlich ernorm.

 



Auf dem weg zu Olympia- Bronze besiegt Jackeline Renteria Marcie van Duisen (USA).

 

Eine schwierige Zeit

Im Leben folgen den Höhepunkten oft Tiefen. So auch bei Jackeline Renteria, denn 2009 musste sich die Sportlerin einer Knie Operation unterziehen und konnte keine Wettkämpfe bestreiten. Bei einer Grösse 1,67m musste die schlanke Kolumbianerin enorm viel Gewicht vor den Wettkämpfen machen und Sie entschied sich zwei Gewichtsklassen aufzusteigen. Sie hatte mittlerweile 65Kg Normalgewicht und die 59Kg Kattegorie ist nicht olympisch. Im Jahr 2010 startete Sie bis 63Kg beim Grand Prix in Schweden, wo Sie nur den 5. Platz erreichen konnte.
Die nationalen Meisterschaften verlor Sie gegen Sandra Roa, welche dann auch zu den Weltmeisterschaften in Moskau geschickt wurde. Es folgte ein, offen in den Medien ausgetragener, Streit mit der Präsidentin des kolumbianischen Ringerverbandes und dem nationalen olympischen Komitee. Die internationale Karriere schien stark gefährdet zu sein. Für die Weltmeisterschaften in 2011 in Istanbul musste Sie über 10Kg Gewicht machen um wieder in der Klasse bis 55Kg zu starten. Entkräftet von dieser Tortur verlor Sie ihren ersten Kampf gegen die Inderin Geeta und schied aus. Bei den nationalen Meisterschaften scheiterte Sie erneut an Sandra Roa im Gewicht bis 63Kg, und wurde deshalb vom kolumbianischen Verband bei den olympischen Qualifikationsturnieren nicht mehr berücksichtigt. Nur dem Umstand, dass die neue 55Kg Kämpferin Leidy Cifuentes auf zwei Turnieren die Olympiaqualifikation verpasste, hatte Sie es zu verdanken, nochmals eine letzte Chance zu bekommen. Mit dem ersten Platz in Helsinki löste Jackeline Renteria ihr zweites Olympia Ticket.

 

Olympische Spiele in London 2012

Die Olympia Vorbereitung des kolumbianischen Teams wurde auf einer abgelegenen Farm in der Provinz Antioquia abgehalten. Wochenlange Abschottung von der Aussenwelt und härtestes Training unter dem neuen Nationalcoach Esedulak Shakhmardanov brachte die absolute Topform zurück. Den letzten Schliff gab eine fünfwöchige Europa Tournee mit Trainingslager in Götzis, Österreich. Um den Körper nicht auszulaugen startete Sie in der Gewichtsklasse bis 59 Kg und gewann alle drei Turniere, die Austrian Ladies Open, Poland Open und den Grand Prix of Spain.
Die, an die körperlichen Grenzen gehende, Gewichtsreduktion hatte die Kolumbianerin in London gut weggesteckt und besiegte ihre erste Gegnerin Han Kum-Ok aus Nord Korea nach punkten. In der zweiten Runde setzte Sie sich ebenfalls knapp gegen Lisette Antes aus Ecuador durch. Den Traum vom olympischen Gold machte aber die Canadierin Tonya Verbeek im Halbfinale zunichte. Der Kampf um Bronze schien nach verlorener erster Runde und Verlängerung in der zweiten Runde so gut wie verloren. Die Ukrainerin Tatyana Lazarerva hatte den Vorteil des Beinangriffs. Der Kolumbianerin gelang ein Kontergriff am Mattenrand und glich 1:1 nach Runden aus. In der dritten Runde wehrte Sie ebenfalls einen Beinangriff der Ukrainerin ab und holte sich zum zweiten mal die Bronzmedallie.

 

Olympische Spiele in Rio de Janeiro 2016

2016 nahm Jackeline Renteria zum dritten mal an Olympischen Spielen teil. Die Qualifikation schaffte Sie mit einem fünften Platz bei den Weltmeisterschaften 2015 in Las Vegas im Gewicht bis 58Kg. In Rio de Janeiro traf die Kolumbianerin im Auftaktkampf auf Janet Sovero aus Peru, welchen sie gewinnen konnte. Im zweiten Kampf konnte sie sich gegen Yulia Ratkevich aus Aserbaidschan nicht durchsetzen und musste sich mit einem achten Platz zufrieden geben.

 

 Jackeline Renteria heute

Jackeline Renteria wird mittlerweile vom kolumbianischen Nationaltrainer David Guiterez trainiert und betreibt in Cali einen eigen Ringerclub den: „Jackeline Renteria Wrestling Club“ Auch nach den Olympischen Spielen 2016 setzte Sie ihre Karriere erfolgreich fort. Im August 2017 gewann Sie in bei den Weltmeisterschaften in Paris bis 63Kg die Bronzemedaille.


Video Youtube Cronica:     

http://www.youtube.com/watch?v=7XzPxr9V300

         

09  /  2017

 

www.my-wrestling-guide.com