Personen - Athleten - Sushil Kumar
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Sushil Kumar
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Sushil Kumar Solanki (* 25. Mai 1983 in Najafgarh
bei New Delhi) ist
ein indischer Ringer. Er wurde 2010 Weltmeister und gewann bei den
Olympischen
Spielen 2008 eine Bronzemedaille und 2012 eine Silbermedaille jeweils
im freien
Stil im Leichtgewicht. Sushil Kumar ist aufgrund seiner Erfolge
in Indien ein Nationalheld und in der Ringerszene ist er wegen
seines brachialen Ringstils gefürchtet.
Werdegang
Sushil Kumar, der aus einfachen Verhältnissen stammt, sein Vater Diwan Singh
Solanki ist Busfahrer, begann mit 10 Jahren mit dem Ringen. Angeleitet wurde er
dazu von seinem Vater und von seinem Cossan Sundrap, die beide ebenfalls Ringer
waren. Ab seinem 14. Lebensjahr trainierte er in einer Ringerschule im
Chhatrasal-Stadion von New Delhi.
Während seiner bisherigen Laufbahn wurde bzw. wird er von Yashvir, Ramphal,
Jagminder Singh, Ravinder Mann, Satpal Padamshree und Gyan Singh trainiert. Er
ist Angestellter der indischen Staatseisenbahn. Sushil Kumar konzentriert sich
auf den freien Stil. Bei einer Größe von 1,68 Metern startete er als
Erwachsener zuerst im Federgewicht (bis 60 kg Körpergewicht), seit 2005 ringt
er im Leichtgewicht (bis 66 kg Körpergewicht).
Sushil Kumar war bereits als Junior äußerst erfolgreich. Er wurde 1998 in Manchester
und 1999 in Łódź jeweils Junioren-Weltmeister in der Altersgruppe der Kadetten
(bis zum 16. Lebensjahr) in den Gewichtsklassen bis 45 kg bzw. 50 kg
Körpergewicht. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2001 in Taschkent kam er im
Bantamgewicht aber nur auf den 12. Platz.
Bei den Senioren gewann er im Jahre
2003 bei den Commonwealth-Meisterschaften in London im freien Stil den Titel im
Federgewicht. Im gleichen Jahr kam er bei der Asien-Meisterschaft in New Delhi
im Federgewicht auf den 3. Platz. 2003 startete er auch erstmals bei der
Weltmeisterschaft der Senioren, die in New York stattfand. Im Federgewicht
zeigte er dabei hervorragende Leistungen und besiegte mit Alexander Karnizki, Weißrussland,
Aram Margarjan, Armenien, Kamal Ustarchanow, Russland und David Pogosjan aus Georgien
vier starke Ringer aus Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Gegen Arif Abdullajew aus
Aserbaidschan unterlag er aber im Halbfinale und musste sich im Kampf um die
WM-Bronzemedaille auch dem Südkoreaner Song Jae-myung knapp nach Punkten
geschlagen geben, so dass er auf dem undankbaren 4. Platz landete.
2004 startete Sushil Kumar bei den Olympischen Spielen in Athen und kam
dabei nur auf den 14. Platz.
2005 wurde Sushil Kumar im freien Stil erneut Titelträger bei den
Commonwealth-Meisterschaften in Stellenbosch/Südafrika und belegte im
griechisch-römischen Stil den 3. Platz. Dabei startete er erstmals im
Leichtgewicht.
Bei den Asien-Spielen 2006 in Doha musste er von Takafumi Kojima aus Japan
eine Niederlage hinnehmen, erkämpfte sich aber mit einem bemerkenswerten Sieg
über Leonid Spiridonow aus Kasachstan noch eine Bronzemedaille. Bei der
Weltmeisterschaft dieses Jahres in Guangzhou erreichte er nach einem Sieg über
den Vietnamesen Nguyen Doan Dung und einer Niederlage gegen Elmar Asgarow aus
Aserbaidschan nur den 13. Platz.
Bei der Asien-Meisterschaft 2007 in Bischkek/Kirgisistan erkämpfte sich
Sushil Kumar hinter Hassan Tahmasi aus dem Iran den Vize-Meistertitel, kam aber
bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku nach drei Siegen wieder nicht in die
Medaillenränge, weil er in der 4. Runde gegen Andrij Stadnik aus der Ukraine
unterlag. Er platzierte sich damit auf dem 7. Platz.
Im Jahre 2008 erkämpfte er sich dann bei der Asien-Meisterschaft im
südkoreanischen Jeju um Leichtgewicht eine Bronzemedaille. Zu den Olympischen
Spielen 2008 in Peking trat er in einer hervorragenden Form an. Zwar unterlag
er gleich in seinem ersten Kampf wieder gegen Andrei Stadnik. Er erkämpfte sich
danach aber mit Siegen über Doug Schwab aus den Vereinigten Staaten, Albert
Batirow aus Weißrussland und Leonid Spiridonow noch eine Bronzemedaille. Er
gewann damit nach 56 Jahren wieder eine Medaille bei den Ringerwettkämpfen bei
Olympischen Spielen für Indien. 1952 hatte Khashaba Jadhav in Helsinki eine
Bronzemedaille gewonnen. Sushil Kumar erhielt im Jahr 2008 einen Rajiv Gandhi Khel Ratna (der höchste indische
Nationalpreis für Sportler).
Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning/Dänemark verpasste Sushil Kumar
nur knapp eine Medaille. Nach einer Halbfinalniederlage gegen Rasul Djukajew
aus Russland unterlag er im Kampf um die Bronzemedaille gegen Tatsuhiro
Yonemitsu aus Japan und kam damit auf den 5. Platz.
Zum Höhepunkt seiner Laufbahn wurden dann die Weltmeisterschaft 2010 in Moskau,
nachdem er vorher in New Delhi erstmals Asienmeister bei den Senioren im
Leichtgewicht vor dem Südkoreaner Kim Dae-sung, Ichtijor Nawrusow, Usbekistan
und Unurbat Purevjav, Mongolei geworden war. In Moskau besiegte Sushil Kumar
Akritidis Anastasios aus Griechenland, Martin Daum aus Deutschland, Bujanjav
Batzorig aus der Mongolei, Jabrail Hasanow aus Aserbaidschan und im Endkampf
vor einem fanatischen Publikum auch den Russen Alan Gogajew und wurde damit Weltmeister.
Er ist damit der erste Inder, der einen Weltmeistertitel bei den
Senioren-Ringern errang.
Im Jahre 2011 war er lange verletzt, startete aber, kaum wieder hergestellt,
trotzdem bei der Weltmeisterschaft in Istanbul. Er kam dort aber nur zu einem
Sieg über Joseph Lopez aus Guatemala und schied nach einer Niederlage im
nächsten Kampf gegen Andrei Stadnik aus der Ukraine aus. Er belegte damit nur
den 14. Platz. Wieder in Form gekommen, verpasste er im März 2012 mit einem 3.
Platz bei einem Turnier in Astana knapp die Qualifikation für die Olympischen
Spiele in London. Diese schaffte er schließlich im April 2012 bei einem Turnier
im chinesischen Taiyuan. Er siegte dort vor Otar Tuschischwili aus Georgien und
Andrei Kwiatkowski aus der Ukraine. Bei den Olympischen Spielen selbst kam er
in seinem ersten Kampf zu einem knappen Punktsieg (2:1 Runden, 2:2 Punkte) über
den Olympiasieger von 2008 Ramazan Şahin aus der Türkei.
Danach besiegte er noch Ichtiyor Nawrusow aus Usbekistan. Das Gefecht gegen Aqschürek
Tanatarow aus Kasachstan konnte er nur mit äusserster Härte und auch unfairen
Attacken (ein vom Schiedrichter nicht geahndeter Biss ins gegnerische Ohr) gewinnen. Er
stand damit im Finale, in dem er allerdings gegen den technisch versierten Tatsuhiro
Yonemitsu aus Japan chancenlos war (0:2 Runden, 1:4 Punkte. Der Gewinn der
Silbermedaille war aber ein großer Erfolg für ihn.
Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2012 in London war
Sushil Kumar Fahnenträger der Indischen Delegation und ist einer der
populärsten Sportler Indiens.
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