Polen
Polen (polnisch Polska) ist das sechstgrößte Land der Europäischen Union und hat
38,5 Millionen Einwohner. Polen ist ein Einheitsstaat, der aus 16 Woiwodschaften besteht.
Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Landes ist Warschau.
Die nächst größten Städte Polens sind Krakau, Łódź, Breslau, Posen, Danzig, Stettin und Lublin. Die größten
Agglomerationen sind der Warschauer Großraum, das Oberschlesische Industriegebiet
und die sogenannte „Dreistadt“ mit Danzig, Sopot und Gdingen.
Der Tourismus in Polen ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige
des Landes. Für Touristen sind in Polen einerseits die Städte mit deren Kulturangebot,
andererseits die unberührte Natur sehr attraktiv. Aber auch demjenigen, der
seinen Urlaub sportlich aktiv verbringen möchte, bietet Polen viele
Möglichkeiten, vor allem im Bereich des Wasser-, Landschafts- und Wintersports.
Erholungsgebiete und Kurorte finden sich im Süden und Norden Polens, in den
Woiwodschaften Ermland-Masuren, Westpommern, Pommern, Kujawien-Pommern, Kleinpolen,
dem Karpatenvorland und Niederschlesien. Wassersport kann man an der Ostsee,
den Seenplatten und einigen Gebirgsflüssen, und ihren Stauseen betreiben. Die
Bergregionen Tatry, Beskiden, Krakau-Tschenstochauer Jura, Heiligkreuzgebirge, Sudeten
mit dem Riesengebirge an erster Stelle laden zum Ski- und Wanderurlaub ein. Als
Wintersporthauptstadt Polens gilt Zakopane.
Sport in Polen
Der Sport in Polen
wurde während der kommunistischen Zeit intensiv staatlich gefördert und brachte
dem Land durch Spitzenergebnisse im Leistungssport internationales Ansehen. Nach
der politischen Wende, konnte dieses Sportsystem so nicht mehr weitergeführt
werden, weshalb auch die internationalen Erfolge etwas nachgelassen haben. Im ewigen
olympischen Medaillenspiegel platziert sich Polen mit 70 Gold-, 89 Silber- und
132 Bronzemedaillen auf Platz 22. Währen die polnische Olympiamannschaft 1992
in Barcelona noch insgesamt 19 Medaillen
holen konnte, reichte es bei den letzten drei Spielen jeweils noch zu zehnmal
Edelmetall. Im Ringsport ist diese Entwicklung äquivalent. Im Wintersport
dagegen feiern polnische Sportler erst seit 2002 Erfolge. Die beliebtesten
polnischen Sportler der letzten Jahre waren: Justyna Kowalczyk (Skilanglauf), Robert Kubica (Formel 1), Adam Malysz
(Skispringen) und Otylia Jędrzejczak (Schwimmen).
Ringen in Polen
Ringen heißt auf polnisch (wie auch im slowakischen) „Zapasy“. Der griechisch/römische Stil wird als „Styl
Klasycny“ und Freistil als „Styl Wolny“ bezeichnet. Der nationale
Ringerverband hat seinen Sitz in der Hauptstadt Warschau und nennt sich „Polski Zwiazek Zapasniczy“. Als erster
Verbandspräsident wurde 1922 Wladyslaw Pytlasinski gewählt, nachdem heute noch
ein bekanntes internationales Ringerturnier benannt ist. Seit 2008 fungiert
Herr Krzysztof Klosek als Präsident des polnischen Ringerverbandes. Ringen ist
in Polen traditionell verankert und in der Vergangenheit konnten polnische
Ringer zahlreiche Olympiamedaillen erkämpfen. Der nationale Verband gliedert
sich in 16 Provinzverbände denen rund 190 Ringervereine angehören. In Polen
sind beide Stilarten gleichermaßen beliebt wobei im griechisch/römischen Stil
weitaus mehr internationale Erfolge erzielt wurden. Der weibliche Ringkampf
wird ebenfalls erfolgreich ausgeübt.
Seit November 2016 gibt es in Polen auch eine Mannschaftsliga (Polski Zwiazek Zapasniczy).
Internationale
Situation
Durch die intensive Sportförderung
während der
kommunistischen Zeit wurde Polen auch zu einer starken Ringernation.
Die ersten
WM Titel erreichten 1973 die Gebrüder Kazimierz und Josef Lipien in
Tehran in
der griechisch/römischen Stilart. Insgesamt konnten polnische Ringer 12
WM
Titel im greco erringen. Im weiblichen Ringkampf kam man auf zwei Titel
während
die Freistil Ringer nur auf 6 Vizeweltmeisterschaften zurückblicken
können.
Seit den siebziger Jahren bis Mitte der neunziger Jahre gehörten die
polnischen
Ringer zur Weltspitze. Absoluter Höhepunkt waren die Olympischen Spiele
1996 in
Atlanta wo die polnischen griechisch/römisch Ringer drei Goldmedaillen
und
zusätzlich je eine Silber und Bronzemedaille erkämpften. Nach diesem
Triumph
musste der polnische Ringerverband zwölf Jahre warten Jahre warten bis
Agniescza
Wiesczek 2008 in Peking mit Bronze wieder eine Olympiamedaille
erreichen
konnte. Auch der letzte WM Titel, erkämpft 2003 von Darius Jablonski,
liegt
mittlerweile über ein Jahrzehnt zurück. Wie für alle mitteleuropäischen
Nationen, wird es auch für Polen immer schwieriger im Ringsport mit der
Weltspitze mitzuhalten. Dort geben hauptsächlich Ringer aus Russland,
Iran dem
Kaukasus oder Ostasien den Ton an. Für die Olympischen Spiele in London
konnten
sich nur noch vier polnische Ringer qualifizieren. Der Mittelgewichtler
Damian
Janikowski holte hier mit Bronze die einzige Ringer Medaille für Polen.
In Rio erkämpfte Monika Michalik die erste Olympiamedaille
im weiblichen Bereich für den polnischen Ringerverband.
Damian
Janikowski ist der aktuell erfolgreichste polnische Ringer bei den
Männern, während dies Agniesza Wiesczek (rechts) bei den Frauen ist.
Die erfolgsreichsten
Ringer Polens
Andrzey Wronski (2xOlympiasieger,
1xWeltmeister,3xEuropameister) greco
Kazimierz Lipien (1xOlympiasieger, 2xWeltmeister,3xEuropameister)
greco
Andrzey Supron (1xWeltmeister,2xEuropameister) greco
Bogdan Daras (1xOlympiasieger, 2xWeltmeister,3xEuropameister)
greco
Der beste Freistilringer Polens war der 2,14 große
Superschwergewichtler Adam Sandurski
mit zwei Vizeweltmeister Titeln sowie Olympia Bronze 1980 in
Moskau. Weltmeistertitel bei den Frauen konnten bisher Edyta Witkowska und
Johanna Piasecka für Polen erreichen. Als aktuell bester polnischer Ringer gilt
Damian Janikowski aus Wroclaw. Der auf griechisch/römisch spezialisierte
Mittelgewichtler gewann in London die Bronzemedaille, war 2012 Vizeweltmeister
und gewann bei Europameisterschaften schon Silber und Bronze.
Olympiasieger aus
Polen
1976 Kazimierz Lipien 62Kg greco
1988 Andrzey
Wronski 100Kg greco
1996 Andrzey
Wronski 100Kg greco
1996 Ryszard
Wolny 68Kg greco
1996 Wlodzimierz
Zawadsky 62Kg greco
Nationale Situation
Der nationale Verband gliedert sich in 16 Provinzverbände
denen rund 190 Ringervereine angehören.
Die besten Clubs in
Polen:
Club Stadt
Slavia Ruda
Slaska
Suples Krasnik
DAB Brzeznica
Grunwald Poznan
Slask Wroclaw
Zaglebie Walbrzych
AKS Bialogard
Cartusia Kartusy
Olimpijcyk Radom
AKS Piotrkow Trybunalski
Unia Raciborz
Ceramik Krotoszyn
Mannschaftsringen in Polen
Seit November 2016 gibt es in Polen auch eine Mannschaftsliga: Krajowa
Liga Zapaśnicza. Das Übereinkommen zur Gründung einer
professionellen Ringer-Liga in Polen wurde am 12. März 2015 in Warschau unterzeichnet.
Als Vorbild diente die deutsche Ringer Bundesliga. In einem Team treten jeweils
9 Kämpfer (jeweils 3 Athleten im Freistil, griechisch römisch Stil und im
weiblichen Ringkampf) gegeneinander an. Mit folgenden sechs Mannschaften ging
die Liga im November 2016 an den Start. AKS Białogard, AKS Wrestling-Team
Piotrkow Trybunalski, AZ Supra Brokers Wroclaw, AZS-AWF Warschau, Union
Racibórz und WKS Grunwald Poznan.
http://klz-zapasy.pl/
https://www.facebook.com/ligazapasnicza/
Adam Sandurski 2,14m, 130Kg (rechts) und Jan Falandys (48Kg) kämpften schon in den achtziger Jahren
in der Bundesliga für den KSV Witten.
Polnische Ringer in
Deutschland
Nach der politischen Wende kamen unzählige polnische
Ringer, angelockt durch die Kampfgagen der Bundesliga, nach Deutschland. Die
ersten von ihnen waren beim KSV Witten der 2,14 große
Superschwergewichtler Adam Sandurski und Fliegengewichtler Jan Falandys noch in
den achtziger Jahren. Auch die Olympiasieger Wronski und Zawadsky kämpften
jahrelang in der Bundesliga. Seit den Neuziger Jahren gab es kaum einen
polnischen Nationalringer, der nicht irgendwann in der Bundesliga auftauchte.
Verbands Anschrift
Polski
Zwiazek Zapasniczy
ul. Żelazna
67 m. 73
00-871 Warszawa
Polska
tel./fax.
+48 (22) 624 81 11
+48 (22) 624 01 69
+48 (22) 652 19 03
Homepage: Ringerverband Polen http://www.zapasy.org.pl/
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